Zwischen Gelb links und Rosabeige rechts: 107cm Haus |
Aber essen müssen alle Seelen, und das erklärt den Massenandrang in der riesigen Markthalle im Zentrum Valencias. Ja, wir Touristen sind auch hier stark vertreten, aber die Menge junger und vor allem älterer Einheimischer, die ihre Einkaufswägen von einem Fischstand zum nächsten Gemüsehändler schieben und immer voller packen, ist beachtlich. Schinken, ganze Schweine, unendlich viele Zitrusfrüchte, immer wieder Meeresgetier - und ich mittendrin, mit angestrengten Ohren den Verkaufsgesprächen lauschend. Manches auf Valenciano verstehe ich, den Rest erahne ich. Einkaufen kann ich schließlich ganz gut.
Mit dem Photographieren tu ich mir schwerer, Stichwort Belichtung, und Marktstände samt Ware mag ich nicht abbilden, wenn ich dort nichts kaufe, also lasse ich es bleiben und bringe hier bloß die Decke und eine Außenansicht.
Mercat central |
Gleich gegenüber diesem valenzianischen Jugendstilgebäude steht seit über 500 Jahren die Seidenbörse, die die Reiseliteratur als eine der Hauptattraktionen der Stadt bezeichnet. Zu Recht. Hier möchte ich wohnen!
Mein Wohnzimmer ... |
in der Lonja de la seda |
Für mein neues Zuhause werde ich Bilder brauchen, denn die Wände sind noch leer. Ich trabe also an die Nordseite des Jardin del Turia, ins Museum der schönen Künste, das hier natürlich Museu des belles arts heißt. Dieser Turia-Garten ist ein superlanger Park (7km!), der in einem Flussbett entstanden ist, weil man die Überschwemmungen satt hatte und den Fluss aus dem Zentrum weg leitete. Jetzt bieten hier riesige Oleanderstauden, Bäume und Palmen Platz zum Laufen und Radfahren, zum Faulenzen und Leute treffen. Vielleicht trifft man sich heute hier im Park, um das nächste Fallas-Fest zu planen, wer weiß.
Las Fallas sind sicher das größte Spektakel im Jahreskreis, und sie finden im Frühling statt. Viel mehr werde ich nicht darüber herausfinden, denn el Museu Faller will ich nicht besuchen. Man könnte sogar einen virtuellen Rundgang auf der Seite des Rathauses von Valencia machen, doch selbst dazu habe ich keine Lust. Der passende Link lässt sich per Tablet leider nicht einfügen, genau wie die vielen Akzente, die ich mit meiner Tastatur hier nicht setzen kann. Man möge der Blog-Anfängerin verzeihen. Las Fallas klingen jedenfalls nicht unähnlich dem englischen Feuerfest, das übermorgen stattfindet und mich mäßig begeistert: Bonfire Night.
Vor dem Kunstmuseum schaue ich in einem der wenigen Secondhand-Geschäfte der Stadt vorbei und entdecke ...
... traditionelle Kleider und Fallas-Krimskrams! |
Soll ich was kaufen? Mein Koffer platzt schon aus seinen Nähten, also nein. Und wenn, dann was Nützliches - es gibt auch ...
... Flamencokleider! |
Ein solches könnte ich schon brauchen, wenn unsere kleine Flamencotanzgruppe in Krems irgendwann einmal auftritt. Wir sind allerdings noch sehr am Anfang mit unseren Schritten und Armbewegungen... Die Kleider bleiben im Geschäft, ich gehe nebenan ins Museum.
Ein paar Bilder von Velazquez sind zu sehen, er war schließlich öfter in Valencia, ein netter kleiner Goya ist auch da, nur El Greco versteckt sich vor mir, leider. Massenhaft Altarbilder und natürlich Werke vom ersten spanischen Maler der Moderne, Joaquin Sorolla y Bastida, der ein Sohn der Stadt war. Viele von Töchtern gemalte Bilder finde ich nicht, aber ein paar große, bunte Gemälde sind ganz lustig, wenn auch nichts für mein (neues) Wohnzimmer.
Kunst macht mich hungrig, aber mir ist nicht nach Paella, also bringe ich eine Konditorin zum Lachen, weil ich alle Allerheiligen-Goodies kosten will.
Ich esse alle vier dulces gleich vor dem Busbahnhof, denn immerhin dauert die Fahrt dreieinhalb Stunden und hungrig reist es sich nicht gut.
Entlang der Autobahn Mandarinenplantagen -- oder Clementinen? Orangen? Wer weiß, auch meine Sitznachbarn sind Reisende und haben keine Ahnung. Später dann Weingärten in Stockkultur, noch weiter südlich Olivenbäume. Und irgendwann bei einem Zwischenstopp dann endlich nicht mehr carrer und avinguda auf den Straßenschildern, sondern calle und avenida! El valenciano liegt hinter mir.
Wer von euch will gleich vernascht werden? Oder wollt ihr mit in den Bus nach Murcia? |
Ich esse alle vier dulces gleich vor dem Busbahnhof, denn immerhin dauert die Fahrt dreieinhalb Stunden und hungrig reist es sich nicht gut.
Entlang der Autobahn Mandarinenplantagen -- oder Clementinen? Orangen? Wer weiß, auch meine Sitznachbarn sind Reisende und haben keine Ahnung. Später dann Weingärten in Stockkultur, noch weiter südlich Olivenbäume. Und irgendwann bei einem Zwischenstopp dann endlich nicht mehr carrer und avinguda auf den Straßenschildern, sondern calle und avenida! El valenciano liegt hinter mir.